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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Depeche Mode,
Spoon. Zur Platte der Woche küren wir "You're Not As _____ As You Think" von Sorority Noise.

Conor Oberst – „Salutations“

Conor Oberst nimmt sich die Tracklist seines im Oktober erschienenen Albums „Ruminations“ vor und spendiert den minimalistischen Tracks ein Gewand in vollem Band-Line-up. „Salutations“ enthält zusätzlich sieben neue Songs. So ist der Opener „Too Late To Fixate“ eine bluesige Springsteen-Hommage, deren Lyrics davon handeln, eine gescheiterte Beziehung zu kitten. Wie auch schon auf „Ruminations“ spielt die Mundharmonika dabei eine Hauptrolle. Titel wie „A Little Uncanny“ profitieren davon, dass diese in den Gitarren- und Schlagzeugsound eingebettet ist. So wirken die Stücke insgesamt homogener, weicher und umschmeicheln Obersts Stimme. Wem dann doch mal der Sinn nach dem rohen Demo-Charakter steht, greift auf „Ruminations“ zurück. Dass beherzter Jersey-Rock und entkernte Akustiknummern gut nebeneinander auskommen, hatte schließlich schon Bruce Sprinsteen mit seinem nach Obersts Heimat benannten Album „Nebraska“ bewiesen.

Album-Stream: Conor Oberst – „Salutations“

Depeche Mode – „Spirit“

Depeche Mode haben „ein Album über die Menschlichkeit“ geschrieben, so sagte es Frontmann Dave Gahan in einem Interview. Auf „Spirit“ zeigt sich das Trio ungewohnt politisch. Die Message geht in Songs wie „Where’s The Revolution“ klar vor Eingängigkeit. So empört sich Gahan: „Where’s the revolution/ Come on, people/ You’re letting me down“. Die Mischung aus Elektro-, Synthie- und Dark-Wave-Sounds auf den 12 Songs der Platte ist dabei eine abgeklärt düstere. So sind diverse Tracks abseits von Ausnahmen wie „No More (This Is The Last Time)“ sperrig statt rund, strukturiert statt aalglatt, und laden damit dringlich zu mehrmaligem Hören ein. In „Fail“ etwa zieht die Stimme von Mastermind Martin Gore einen dunklen Schleier aus Beats und Sounds hinter sich her. Bedrohlich flirrend und den Hörer in die dröhende Sounddichte einhüllend ist „Spirit“ damit ein Album, das zu Recht nach Aufmerksamkeit verlangt.

Album-Stream: Depeche Mode – „Spirit“

Pulled Apart By Horses – „The Haze“

Auch, wenn Pulled Apart By Horses im Laufe der Jahre immer ein klein wenig pflegeleichter geworden sind, zelebrieren sie auf ihrem vierten Album „The Haze“ den Exzess immer noch so konsequent und unterhaltsam wie kaum eine andere Band. Songs wie „The Big What If“, „Prince Of Meats“ oder das namensgebende „The Haze“ bieten brachial-fette Riffs ohne Rücksicht auf Verluste, und lassen dem Hörer zwischen dem Stoner- und Indie-beeinflussten Hardcore-Punk der Engländer keine Atempause. Der Platte hört man deutlich den Einfluss der Queens Of The Stone Age an, dazu kommt sie mit einer Auf-die-Fresse-Attitüde daher, die man in dieser Konsequenz selten hört. Die zweite Hälfte der Platte zieht dann etwas die Zügel an: In „What’s Up Dude“ spielt sich die Band in eine gitarreninfizierte Noise-Trance, aber sonst lässt sie hier stellenweise ihre größte Stärke vermissen: den Exzess. Das tut der Qualität der Platte aber keinen Abbruch: „The Haze“ ist von der ersten bis zur letzten Minute kurzweilig unterhaltsam und gibt nur einen Vorgeschmack auf die Energie, die die Songs live haben werden.

Album-Stream: Pulled Apart By Horses – „The Haze“

Spoon – „Hot Thoughts“

Spoon erweitern ihren Sound auf ihrem nunmehr neunten Album „Hot Thoughts“ um eine neue Dimension. Synthesizer und elektronische Klänge tragen den Indierock der Band voran, und lassen die Klangwelten der US-Amerikaner viel breiter und größer wirken. Was sich im Vorgänger „They Want My Soul“ schon in Songs wie „Outlier“ angedeutet hatte, treiben Spoon hier auf die Spitze. Die neuen musikalischen Elemente nutzt die Band für vielschichtige Experimente. Das nahezu vollständig instrumentale „Pink Up“ baut einen fast karibisch anmutenden Rhythmus auf, der sich mit der Zeit in sanften Streichern und Klavierklängen verliert. „Shotgun“ erinnert zunächst an einen klassischen Indierock-Song der Band, wird dann aber mit einem stampfenden House-Beat kontrastiert. Und „WhisperI’lllistentohearit“ baut behutsam einen Berg aus rauschende Elektro-Klängen auf, der sich schließlich in eine gewaltige Indie-Hymne entlädt. Spoon klingen nicht mehr so roh wie vor 20 Jahren – aber immer noch genauso aufregend.

Album-Stream: Spoon – „Hot Thoughts“

Unsere aktuelle Platte der Woche, You’re Not As _____ As You Think von Sorority Noise, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche, findet ihr in unserer Übersicht.