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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Ryan Adams,
Grails,
Nothington und
Johnossi. Zur Platte der Woche küren wir "The Incessant" von Meat Wave.

Ryan Adams – „Prisoner“

Mit Prisoner entwickelt Ryan Adams seine Folk-Hymnen weiter und schielt Richtung Stadion-Rock. Schon immer ließ sich der Songwriter irgendwo zwischen Bruce Springsteen und Brian Fallon einordnen. Diese Eckpfeiler sind gut gewählt, denn Southern-Rock-Anteil und leichter Punkvibe stehen den zwölf Songs auf dem aktuellen Werk des Sängers und Gitarristen gut zu Gesicht. Ein konstanter Bestandteil in Adams Musik bleibt allerdings der Folk – mal sanft mit Akustikgitarre, mal rau und verwaschen wie in „Outbound Train“, dass an The Gaslight Anthem erinnert. Neu hingegen auf „Prisoner“: Das beständige Hitpotenzial der Titel. Trotz Mundharmonika-Einsatz in „Doomsday“ und Roadmovie-Gefühl in „Shiver And Shake“ kann man sich das Album auch vor einem großen Publikum vorstellen, dass zu „To Be Without You“ die Arme in der Luft schwenkt und zum Gitarrensolo von „Do You Still Love Me“ die Faust in die Luft reckt.

Album-Stream: Ryan Adams – „Prisoner“

Grails – „Chalice Hymnal“

Grails zeigen auf „Chalice Hymnal“, wie vielfältig instrumentale Musik sein kann. Die Alben der vierköpfigen Band sind nicht leicht zu fassen und entpuppen sich oftmals als wandlungsfähige Genre-Chimären. So auch das aktuelle Werk der Band aus Portland, Oregon, welches geschickt Einflüsse aus Post-, Psychedlic- und Instrumentalrock mit elektronischen Elementen und Jazzanleihen verbindet. Der Opener und Titeltrack besticht durch sphärische Gitarren, einen wabernden Bass und den Einsatz eines Saxofons und würde auch auf eine Compilation mit Entspannungsmusik passen. In „New Prague“ hingegen setzt das Quartett auf ein punkiges Schlagzeug und spielt mit Distortion-Pedalen, die fast schon an Wolfmother heranreichen. Eine Verbindung zum Vorgängeralbum „Deep Politics“ wird mit dem bedrückenden „Deeper Politics“ hergestellt, dass sich mit düsteren Klängen im Ohr festkrallt. Keiner der elf Songs klingt wie sein Vorgänger. Grails schaffen es, dass „Chalice Hymnal“ dramatischer Soundtrack, Klangcollage aus der Hölle und sanfte Meditationsmusik zugleich ist und überzeugen durch Abwechslung und Komplexität.

Album-Stream: Grails – „Chalice Hymnal“

Nothington – „In The End“

„I’m just trying to be honest/ With myself for the first time“, singt Frontmann Jay Northington zu Beginn des Songs „Burn After Reading“ und gibt damit gleich den Ton für Nothingtons neues Album „In The End“ vor. Northington kramt in den Songs in seiner Vergangenheit und versucht, die guten und die schlechten Phasen seines Lebens in der Musik aufzufangen und zu verarbeiten. Heraus kommen kathartische Selbstbekenntnisse mit der musikalischen Rauheit von Iron Chic, der Poppunk-Sensibilität von Sum 41 und einer Dramatik, die Hot Water Music gleichkommt – die auch ganz offensichtlich Pate für Nothington stehen. Mit dem Nachfolger zum 2012 erschienenen „Borrowed Time“ haben sich die Punks aus San Francisco viel Zeit gelassen, was ihnen auf „In The End“ zu einem umso reiferen Gesamtergebnis verholfen hat.

Album-Stream: Nothington – „In The End“

Johnossi – „Blood Jungle“

Johnossi packen auf ihrem fünften Studioalbum die Pop-Melodien wieder unbedarft beim Schopf und überziehen sie mit einem Indie-Sound-Gemisch. Hatte sich das Duo aus Schweden mit dem Vorgänger „Transitions“ an Songs für große Arenen versucht, lässt es nun auf „Blood Jungle“ der Akustikgitarre mehr Platz zum Atmen. Dabei wenden sich John Engelberg und Ossi Bonde jedoch nicht vollständig von Synthieeinsätzen ab, sondern knoten die beiden Enden ihres Soundgeflechts zusammen, um den Kreis zu schließen. Wie gut ihnen das gelingt, zeigt die Tatsache, dass Songs wie das akustisch-folkige „Hands“ und das sphärisch mäandernde „War/Rain“ ohne Reibung, aber auch ohne Abstoßung nebeneinander stehen. Vor allem Engelberts immer präsenter und facettenreicher Gesang bleibt hängen. Das Erfolgsrezept seit ihrem Debüt 2006 ist dabei immer noch dasselbe: Eine gesunde „Was schert’s mich“-Einstellung beim Kramen in der Genre-Kiste.

Albumstream: Johnossi – „Blood Jungle“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „The Incessant“ von Meat Wave und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.