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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
The Flaming Lips,
Sepultura,
The xx und
Black Anvil. Zur Platte der Woche küren wir "Forever" von Code Orange.

The Flaming Lips – „Oczy Mlody“

The Flaming Lips kehren auf „Oczy Mlody“ zurück in ihre bunte Märchenwelt. Eine schöne Entwicklung, nachdem die Band aus Oklahoma auf dem Vorgänger „The Terror“ jeden Funken Glück im Keim erstickt und ein völlig niederschmetterndes Werk hinterlassen hatte. Das neue Album basiert größtenteils auf verrückten Synthesizer-Sounds, Computer-Beats und Wayne Coynes verträumten Gesang, der durch unzählige Effekte in neue Sphären abdriftet. Die vielfältigen Klänge und der märchenhafte Unterton von „Oczy Mlody“ ergeben eine fantasievolle Reise, bei der die Songs jederzeit unberechenbare Wendungen nehmen können. „Galaxy I Sink“ mutiert vom Elektro-Beat zum Orchestralstück mit Western-Elementen, „Do Glowy“ klingt wie ein Disco-Track von einem fremden Planeten und am Ende von „There Should Be Unicorns“ ertönt die tiefe Stimme des befreundeten Musikers Reggie Watts, der als gottgleicher Sprecher die Schöpfungsgeschichte neu schreibt. The Flaming Lips sind auf „Oczy Mlody“ wieder ganz in ihrem Element, und wir dürfen uns auf viele kunterbunte Shows freuen.

Album-Stream: The Flaming Lips – „Oczy Mlody“

Sepultura – „Machine Messiah“

Schon seit „Roots“ (1996) kann man Alben von Sepultura eine ausgelassene Experimentierfreude nachweisen. Auf „Machine Messiah“ erreicht sie ihren vorläufigen Höhepunkt. Auch wenn sich die progressive Herangehensweise zunächst nach einer halbgaren Idee anhört, beweisen die vier Brasilianer, dass ihnen der Spagat zwischen erbarmungslosen Thrash Metal und frickeligen Gitarrensoli, sowie Einflüssen von Klassik und Weltmusik sehr gut gelingt. So prescht das bereits vorab ausgekoppelte „I Am The Enemy“ in bester 90er-Jahre-Hardcore-Manier voran und erinnert an die ersten Werke des Quartetts. Ähnlich verhält es sich mit „Silent Violence“ und „Vandals Nest“: schnell, brutal, Hardcore-Trash in Reinform. Viel interessanter sind jedoch Songs wie das rein instrumentale „Iceberg Dances“: Hier klingen Sepultura durch Akustikgitarren, ein jazziges Orgelsolo und perkussive Elemente wie eine härtere Version von Dream Theater. „Phantom Self“ kombiniert orientalische Violinenklänge mit komplexen Schlagzeugparts und tiefen Growls, während „Sworn Oath“ Streicherklänge mit Spoken-Word-Passagen und Stakkato-Gitarren verbindet. Sepultura zeigen auf ihrem 14. Studioalbum, dass es sich auszahlt, Wagnisse einzugehen und mit verschiedensten Einflüssen zu experimentieren.

Album-Stream: Sepultura – „Machine Messiah“

The xx – „I See You“

The xx begrüßen das neue Jahr mit weitgeöffneten Armen und einem dritten Studioalbum voller elektronisch pulsierender Indie-Rock-Entschleuniger. Die minimalistischen Sound-Basteleien der drei Freunde auf „I See You“ sind dabei keineswegs eindimensional. So steht zwar jedes Instrument und jeder Ton für sich, bewegt sich aber dennoch rhythmisch kreisend um seine Soundnachbarn. Schon der Opener „Dangerous“ lädt mit einem pulsierenden Fundament aus Drum Machine und Bass dazu ein, unvoreingenommen in die Nacht zu tanzen. Der charakteristische Wechselgesang von Oliver Sim und Romy Croft gibt einem mit den Lyrics „They say you are dangerous, but I don’t care/ I’m gon‘ to pretend that I’m not scared“ den letzten kleinen Stoß zur Tür hinaus. Besonders eindrucksvoll kommmt Crofts Stimme im Track „Performance“ zur Geltung: Intim gehauchter Gesang, ausschließlich geerdet durch den vollen satten Bass, und sanft im Hintergrund schweifende elektronische Effekte, machen die Ballade zu einem Highlight der Platte. Der letzte Song des Albums „Test Me“ vereint dabei all die zuvor erschlossenen Sounds: Ein gospel-ähnliches Gesangsintro geht über in ein Klangthema, das wie kleine Wssertropfen Wellen auf einer glatten Oberfläche bildet. Mit der Entfaltung des elektronisch-verträumten Wasserspieles schließen The xx ihre Platte nicht im herkömmlichen Sinne ab, sondern öffnen sie ihren Hörern auf einer neuen Ebene.

Album-Stream: The xx – „I See You“

Black Anvil – „As Was“

Black Anvil lassen sich in keine Black-Metal-Schublade stecken – das würde ihrem neuen Album „As Was“ nicht gerecht werden. Denn nur mit Blastbeats und kreischenden Vocals ist es darauf nicht getan: Black Anvil spielen zum Beispiel mit Folk- und Gothic-Elementen, „The Way Of All Flesh“ widmet sich diesen Klängen sogar in voller Länge. Sie trauen sich, bei dem sonst so hohen Tempo auch einige Gänge zurück zu schalten, wie auf dem stellenweise deutlich entschleunigten „As An Elder Learned Anew“. Neben den überwiegend sehr harten Tönen geben sich die New Yorker gerne ausgesprochen melodisch. Vor allem der Titeltrack vereint beide Extreme in einer Form, die sich fast als „Black-Metal-Ballade“ beschreiben ließe. Black Anvil bleiben ihren Genrewurzeln trotzdem treu, deshalb sollte „As Was“ auch eingefleischten Mayhem– und Darkthrone-Fans gefallen.

Album-Stream: Black Anvil – „As Was“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Forever“ von Code Orange, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.