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Draußen! Die Alben der Woche

Draußen! Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von 65daysofstatic,
Blues Pills,
Dinosaur Jr. und
Moose Blood. Zur Platte der Woche küren wir "Guidance" von Russian Circles.

65daysofstatic – „No Man’s Sky: Music For An Infinite Universe“

Dass Postrock-Bands Soundtracks für Filme schreiben können, hatten zuletzt Mogwai mit ihrem Score zu „Atomic“ bewiesen. 65daysofstatic zeigen jetzt, dass das auch für Videospiele gilt. Das Weltraum-Open-World-Game „No Man’s Sky“ wirft den Spieler in ein Universum von 18 Trillionen Planeten, was zu einer Spielzeit von 500 Billionen Jahren führt. Wie die Postrocker dazu einen Soundtrack kreiert haben, kann man im Netz nachlesen, um das Destillat daraus zu hören braucht man allerdings weitaus weniger Zeit. „No Man’s Sky: Music For An Infinite Universe“ klingt eigentlich wie ein reguläres 65daysofstatic-Album, dessen 10 instrumentale Postrock-Tracks mit elektronischem Einschlag auch genießen kann, wer das zugrunde liegende Konzept nicht kennt. Während auf der ersten Platte reguläre Songs mit Anfang, Ende und Name enthalten sind, haben die Tracks auf Teil zwei Titel wie „NMS_exteriorAtmos1/False Suns“ und kommen wahrscheinlich dem näher, was dann auch beim Spiel zu hören sein wird. Spannend klingt beides und lässt die fast zwei Stunden kurzweilig vergehen.

Album-Stream: 65daysofstatic – „No Man’s Sky: Music For An Infinite Universe“

Blues Pills – „Lady In Gold“

Nach ihrem Debütalbum „Blues Pills“ standen der gleichnamigen Band alle Türen offen: Die Blues Pills drückten der Vintage- und Bluesrock-Musikszene ihren unbändigen, jungen Stempel auf und lassen ihrem Debüt nun mit „Lady In Gold“ ein Album folgen, das in vielerlei Hinsicht die Veränderungen durch unzählige Konzerte, Gesangsübungen und musikalischer Entwicklung aufzeigt: Die Songs sind nun weniger bluesig, sondern eher an Soul angelehnt und nicht mehr so unkontrolliert nach vorne preschend wie auf dem Debüt. Die nach wie vor starke Stimme von Frontfrau Elin Larsson wirkt nun kontrollierter und – ganz klar – gefühlvoller. Am besten kommt dies bei der reduzierten, aber wunderschönen Ballade „I Felt A Change“ rüber, die enorm emotional, aber dennoch kraftvoll daherkommt. Lange Gitarren-Soli sind seltener geworden, die Songs sind nun grooviger und strotzen vor musikalischen Referenzen, beispielsweise in Richtung Motown. Ganz klar: die Blues Pills sind erwachsener geworden.

Album-Stream: Blues Pills – „Lady In Gold“

Dinosaur Jr. – „Give A Glimpse Of What Yer Not“

Auch wenn Dinosaur Jr. nicht gerade dafür bekannt sind sich mit jedem neuen Werk komplett neuzuerfinden, so werden die Indierocker seit ihrer Reunion anscheinend immer besser. Bestes und aktuellstes Beispiel dafür: Das aktuelle Album „Give A Glimpse Of What Yer Not“, das bereits mit den ersten Tönen des Openers „Goin Down“ die Marschrichtung der Platte vorgibt. Zuerst ist wildes Rauschen von J Masics‘ Gitarre zu hören, dann schrammelige Powerchords, gefolgt von der kompletten Band, deren Sound auf der Platte so roh, knackig und direkt rüberkommt, dass der Vorgänger „I Bet On Sky“ nahezu glattgebügelt wirkt. Dinosaur Jr. wissen mittlerweile genau, was sie tun, weswegen die Dramaturgie des Albums einfach sitzt: Auf einige Songs mit Masics Gniedelgitarren folgt mit „Love Is…“ ein Track von Bassist Lou Barlow, der mit Akustikgitarren und insgesamt lockerer Atmosphäre die sonst so straighte Struktur aufbricht. Es sind Nuancen, die sich bei Dinosaur Jr. ändern, aber die Nuancen verbessern die Band stetig.

Album-Stream: Dinosaur Jr. – „Give A Glimpse Of What Yer Not“

Moose Blood – „Blush“

2014 veröffentlichten Moose Blood aus dem britischen Canterbury mit „I’ll Keep You In Mind, From Time To Time“ ein umwerfend emotionales, aufrichtiges Debütalbum zwischen Jimmy Eat World und Brand New. Für den Nachfolger „Blush“ ist das Quartett vom Indie-Label No Sleep zum Hopeless gewechselt, über das auch Bands wie Taking Back Sunday und New Found Glory ihre Musik auf den Markt bringen. Im Vergleich zu Songs wie dem atemberaubend traurigen „Cherry“ oder dem herzzerreißend trotzigen „Chin Up“ gehen Moose Blood auf ihrem zweiten Album durchdachter und besonnener zu Werke. Sänger Eddy Brewerton schmeißt sich nicht mehr höchst emotional, zerrissen und naiv in Tracks wie das verspielt-melodische „Sulk“ oder das traurig-lähmende „Spring“. Die Songs sind komplexer aufgebaut, „Shimmer“ etwa räumt Brewerton zwei Minuten lang genug Raum für seinen leisen, traurig-schönen Gesang ein, nur um dann unheimlich intensiv und postrockig auszubrechen – im Kontrast dazu finden sich mit „Honey“ und „Knuckles“ aber auch wieder unverschämt eingängige Ohrwurm-Songs auf der Platte.

Album-Stream: Moose Blood – „Blush“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Guidance“ von Russian Circles, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.