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Terror in Paris: Crew-Mitglied der Eagles Of Death Metal unter den Toten

Terror in Paris: Crew-Mitglied der Eagles Of Death Metal unter den Toten
Unter den Opfern der Terroranschläge von Paris befinden sich auch ein Crew-Mitglied der Eagles Of Death Metal und weitere Angehörige der Musikszene. Währenddessen melden sich Musiker auch mit längeren Statements zu den Ereignissen – und eine Kampagne will die Eagles Of Death Metal auf Platz 1 der Charts bringen.

Die britische Ausländerbehörde bestätigte laut einem Bericht der BBC, dass unter den Terror-Opfern im Club Bataclan auch das Eagles Of Death Metal-Crewmitglied Nick Alexander sei. Alexander hatte sich für die Band um den Merchandise-Verkauf gekümmert. „Nick war nicht nur unser Bruder, Sohn und Onkel, er war jedermanns bester Freund – großzügig, lustig und bedingungslos loyal“, sagte seine Familie in einer Mitteilung.

Neben der Band und ihrer Plattenfirma Ipecac trauerten auch zahlreiche Wegbegleiter um Alexander: Best Coast teilten einen Link zu einer Spendenseite für die Familie von Alexander, Patrick Carney von den Black Keys teilte seine Erlebnisse mit Alexander auf Tour, auch die Smashing Pumpkins, Taking Back Sunday, Billy Talent, Fall-Out-Boy-Gitarrist Joe Trohman, Alice In Chains und weitere trauerten öffentlich um ihn.

Ebenfalls unter den Toten befand sich der 43-jährige französische Musikjournalist Guillaume B. Decherf, wie das Musikmagazin Les Inrocks mitteilte. Außerdem wurden der 34-jährige Mercury-Records-Angestellte Thomas Ayad sowie zwei namentlich nicht vollständig genannte Mitarbeiterinnen von Universal Records France getötet.

Nach aktuellen Informationen waren bei einem Angriff mit Schusswaffen auf den Club Bataclan, wo die Eagles Of Death Metal aufgetreten waren, in der Nacht von Freitag auf Samstag mindestens 89 Menschen getötet worden. Ursprünglich hatten die Behörden über 100 Tote vermeldet. Ein dramatisches Video des französischen „Le Monde“-Journalisten Daniel Psenny zeigt, wie zum Teil angeschossene Menschen aus dem Hintereingang des Bataclan fliehen, während Schüsse und Explosionen zu hören sind. Insgesamt sollen nach derzeitigen Erkenntnissen mindestens 129 Personen verschiedenen Terrorangriffen in Paris zum Opfer gefallen sein.

Als Reaktion auf die Anschläge hat ein Fan der Eagles Of Death Metal eine Download-Kampagne ausgerufen, um den Song „Save A Prayer“ – ein Duran-Duran-Cover – als Geste der Solidarität auf Platz 1 der Charts zu befördern. Einen Kommentar der Band zu der Aktion gibt es bisher nicht. Ob sie passend ist, kann man zumindest diskutieren: Laut einem Bekennerschreiben des Islamischen Staates sei vielmehr der Club Bataclan ausgewählt worden, weil sich dort „die Götzendiener zu ihrer verwerflichen und perversen Feier“ getroffen hätten. Der Club hatte seit 2011 jüdische Besitzer und war bereits früher ein potenzielles ANschlagsziel von Islamisten gewesen.

Dan Auerbach, Frontmann der Black Keys, zeigte sich von den Ereignissen erschüttert. Auerbach war am Abend der Anschläge im wenige Kilometer entfernten Club Le Triathlon mit seiner Band The Arcs aufgetreten. Dem US-amerikanischen Rolling Stone gegenüber sprach er auch davon, eine „Überlebenden-Schuld“ zu empfinden, weil es ebenso seine Show hätte treffen können. Der britische Singer/Songwriter Frank Turner deutete auf Facebook an, Freunde von ihm seien verletzt worden beziehungsweise unter den Todesopfern. US-Rapper Frank Ocean wiederum attackierte US-Milliardär Donald Trump, nachdem der bei einem Wahlkampfauftritt in Texas nach einer Schweigeminute gesagt hatte, dass die Opfer Waffen zur Verteidigung gebraucht hätten. Ocean warf Trump vor, seinen „NRA-liebenden Wählern einen runtergeholt und eine Tragödie zum eigenen politischen Vorteil“ ausgeschlachtet zu haben.

Als Reaktion auf die Anschläge kam das Friedenslied „Imagine“ von John Lennon gleich mehrfach zu Ehren: Am Samstag spielte ein Pianist den Song vor dem Bataclan auf einem Klavier, dass er mit einem Fahrrad dorthin gefahren hatte. Zuvor war er mit dem Auto aus Deutschland hunderte Kilometer nach Paris gefahren, um ein kleines Zeichen zu setzen. Und Coldplay fügten den Song einem Ersatz-Akustik-Set hinzu, dass sie nach einer Konzertabsage angesetzt hatten. Nach den Foo Fighters und anderen Bands haben nun auch Motörhead einen für Sonntag geplanten Auftritt in Paris abgesagt. In einem Statement entschuldigte sich die Band. Der Auftritt soll im Januar nachgeholt werden.

Video: Menschen flüchten aus dem Hintereingang des Bataclan (WARNUNG: Szenen können als traumatisch wahrgenommen werden)

Video: Coldplay spielen nach Anschlägen „Imagine“

Video: Pianist spielt „Imagine“ vor dem Bataclan