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Terror in Paris: Augenzeugen schildern Horrornacht im Bataclan

Terror in Paris: Augenzeugen schildern Horrornacht im Bataclan
Bei Terrorangriffen in Paris sind in der Nacht zum Samstag mindestens 120 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. Besonders viele Opfer soll es bei einer Geiselnahme im Konzertsaal Bataclan gegeben haben, in dem die Eagles Of Death Metal aufgetreten waren. Augenzeugen schildern grauenvolle Szenen. Derweil werden immer mehr Details rund um die Anschläge bekannt.

Ein
Augenzeugenbericht des Journalisten Julien Pearce
vermittelte ein grauenvolles Bild von dem Attentat im Bataclan-Konzertsaal, in dem laut aktuellen Erkentnissen mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen sein sollen. Demnach hätten mindestens zwei in schwarz gekleidete, unmaskierte Angreifer den Raum betreten und mit Maschinengewehren wahllos in die Menge geschossen. „Wir haben uns alle auf den Boden geworfen, um nicht verletzt zu werden“, so Pearce. „Es war eine riesige Panik. Die Terroristen haben 10 bis 15 Minuten lang auf uns geschossen. Es war ein Blutbad. Sie haben mehrere Male nachgeladen.“

Laut Pearce seien die Angreifer, von denen einer höchstens 25 Jahre alt sein soll, „sehr ruhig, sehr entschlossen“ vorgegangen. Sie hätten sich an der Rückseite des Raumes positioniert und wortlos auf die Menschen geschossen, die sich bereits zu Boden geworfen hatten. Einige sollen regelrecht hingerichtet worden sein. „Sie haben sich nicht bewegt. Sie standen einfach nur am Ende der Halle und haben auf uns geschossen. Als wären wir Vögel.“ Schon in der Nacht waren unbestätigte Meldungen kursiert, nach denen verletzte Geiseln im Bataclan die Polizei per Telefon und über soziale Netzwerke aufgerufen hatten, den Club sofort zu stürmen, weil die Geiselnehmer der Reihe nach Menschen hinrichten würden. Die Polizei war daraufhin in den Club eingedrungen, laut Medienberichten hätten mehrere Attentäter dann Sprengstoffgürtel gezündet.

Die Eagles Of Death Metal, die an diesem Abend in dem Club aufgetreten waren, entkamen der Geiselnahme unverletzt; nach kurzer Zeit wurde auch der zunächst vermisste Gitarrist Dave Catching als in Sicherheit gemeldet. Die Deftones, die am heutigen Samstag drei Abende in dem Club hätten spielen sollen und bei dem Konzert anwesend waren, blieben ebenfalls unverletzt. Auch die Vorbands Red Lemons und die Österreicher White Miles konnten sich in Sicherheit bringen. White-Miles-Sängerin Medina Rekic sagte, die Band habe sich etwas zu essen geholt und sei auf dem Rückweg in den Club von Polizisten aufgehalten worden. „Das Bild draußen war einfach grauenhaft. Überall Scherben, überall Verletzte, so viel Blut, Tote“, sagte Rekic einer Boulevardzeitung. Ob auch alle Crewmitglieder der Eagles Of Death Metal wohlauf sind, ist noch nicht abschließend geklärt.

Josh Homme, der die Band zusammen mit Frontmann Jesse Hughes 1998 gegründet hatte, war nicht mit auf Tour. Am Schlagzeug saß Julian Dorio.

Hunderte Musiker bekundeten ihre Anteilnahme, darunter Rise Against, The Libertines, Ryan Adams, Travis Barker, John Coffey, Muse, In Flames, Kasabian und viele mehr. U2 sagten ein für heute geplantes Konzert ab, Coldplay setzten einen geplanten Konzert-Livestream aus.

Die Anschläge, bei denen an sechs Orten in Paris Attentäter mit Sprengstoff und automatischen Schusswaffen Attacken verübten, hätten möglicherweise noch schlimmer ausfallen können: In Bayern fasste die Polizei bereits am Donnerstag einen Mann aus Montenegro, der mit Schusswaffen, Munition und Sprengstoff unterwegs gewesen war. Offenbar wollte er nach Paris. Derzeit geht die Polizei von sieben Attentätern aus; drei sollen sich im Bataclan in die Luft gesprengt haben, drei Selbstmordanschläge am Fußballstadion Stade De France ausgeführt haben, wo ein Spiel der deutschen gegen die französische Fußballnationalmannschaft stattgefunden hatte.

Politiker aus dem In- und Ausland verurteilten die Anschläge, sprachen Angehörigen ihr Mitgefühl aus und versicherten Frankreich ihre Unterstützung. Überall auf der Welt leuchteten aus Solidarität Wahrzeichen in den französischen Nationalfarben blau, weiß und rot. Unter den Hashtags #prayforparis und #NousSommesUnis bekundeten unzählige Menschen im Internet ihre Solidarität.