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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
Florence + The Machine,
Yachten,
Sun Kill Moon und
Lucifer.
Zur Platte der Woche küren wir "Kuts" von Matt Skiba And The Sekrets.

Florence And The Machine – „How Big How Blue How Beautiful“

Schon das Cover von „How Big How Blue How Beautiful“ verrät einiges über das neueste Werk der Indie-Band: Frontfrau Florence Welch starrt dem Käufer im Schwarz-Weiß-Look ernst in die Augen. Von den Maschinen keine Spur. Die Texte haben gegenüber „Ceremonials“ an Metaphern-Reichtum und Phantasiewelten verloren und beschäftigen sich mit allgegenwärtigen Themen wie Liebe und Schmerz. Auf dem aktuellen Album verarbeitet Welch die Erfahrungen der vergangenen Jahre und so entsteht laut eigener Aussage das persönlichste aller Florence + The Machine-Alben. Obwohl die musikalischen Grundzutaten immer noch die gleichen sind, haben sich die Zusätze leicht verändert. Der so charakteristische Harfenklang ist weitestgehend verschwunden und wurde ersetzt durch mutige Bläsersätze, wie zum Beispiel beim Outro des Titeltrack der Platte, das an Festlichkeit kaum zu überbieten ist. Bei „Long & Lost“ hört man Welchs Stimme von einer ungewohnt sanften Seite und ausnahmsweise nicht ihre Grenzen auslotend. Dank der Vorab Single „What Kind Of Man“ fehlt auch die rockige Indie-Nummer nicht und „Queen Of Peace“ geht mit seinem stampfenden Beat fast als Tanznummer durch. „Did I build a ship to wreck?“, fragt Welch im Opener: Wenn sie damit ihr aktuelles Album meint, dann kann man überzeugt antworten: definitiv nicht.

Albumstream: Florence + The Machine – „How Big How Blue Hoe Beautiful“

Yachten – „Zweite Luft“

Wo könnten die Punk-Newcomer Yachten auch sonst herkommen, als aus Deutschlands Norden? Den Vergleichen mit ihren Orts- und Genre-Bekannten werden sie einfach nicht entfliehen können. Scheuen müssen sie sich davor allerdings keineswegs. Der druckvolle Gesang Fabian Piepers erinnert in dem sich langsam aufbauenden Opener „Berg“ in seiner Sprech-Manier unweigerlich an Turbostaat-Sänger Jan Windmeier. Und auch Marathonmann oder Captain Planet, mit letztern waren Yachten bereits gemeinsam auf Tour, sind als musikalischer Einfluss nicht zu leugnen. Aber auf „Zweite Luft“ wird nicht kopiert, sondern mit dem eigenen Stempel gehuldigt, wie zum Beispiel in „Souterrain“ mit Piepers Screamo-Ausbrüchen. Mit dem siebenminütigen Postrock-Kracher „Vom Laufen“, das mit verzerrten Gitarren und knüppelndem Schlagzeug beginnt, sich einen melodiös-epischen Mittelteil gönnt und in den letzten zwei Minuten demonstriert, wie man einen musikalischen Spannungsbogen gekonnt zu Ende bringt, klingt „Zweite Luft“ nach einer guten halben Stunde aus. Eine halbe Stunde die eindrucksvoll beweist: Yachten haben sich mit ihrem Debüt mitten zwischen die Größen der deutschen Post- und Emo-Punk-Szene katapultiert.

Albumstream: Yachten – „Zweite Luft“

Sun Kil Moon – „Universal Themes“

Für Sun Kil Moon-Kopf Mark Kozelek ist das Fertigstellen eines Albums vergleichbar mit einem Boxkampf. Dagegen klingt das neue Album „Universal Themes“, wie schon die Vorgänger, zum Träumen schön. Kozelek ist ein großer Geschichtenerzähler, Liedermacher im dichterischen Sinne, was sich in seinen Songtexten und auch dem Pensum seiner Veröffentlichungen niederschlägt. Immer wieder findet er neue Geschichten, wie in „Garden Of Lavender“, wo er einfühlsam beschreibt, wie er sich nach dem Lavendel daheim im Garten sehnt. Dabei beschreibt er auch die Insekten in seinem Garten, die Geräusche und Gerüche und hält diese musikalisch fest. Eröffnet wird die Platte vom fast neunminütigen Opener „The Possum“, der sehr folkig daherkommt. Allgemein sind alle Tracks des Albums länger als bei Songwritern üblich. Dabei singt Kozelek auch mal im Chor mit sich selbst, ändert das Tempo, nur um dan wieder Fahrt aufzunehmen und dann erneut einen Haken zu schlagen. Mit dem Album hat er erneut einen Soundtrack für das Leben geschrieben.

Stream: Sun Kil Moon – „Garden Of Lavender“

Lucifer – „Lucifer I“

„Abracadabra“ heißt er Opener-Track des Debütalbums von Lucifer, dessen Titel bei der hypnotischen Wirkung von Sängerin Johanna Sadonis‘ Stimme treffend gewählt ist. Als Gitarrist und Songwriting-Partner holte sich Sadonis Ex-Cathedral-Mitglied Garry Jennings mit an Bord, mit dem sie für das Debütalbum „Lucifer I“ acht Songs schrieb. Heraus kam dabei einen Platte, die den Hörer zurück in die 70er-Jahre befördert. Der Sound ist rockig, leicht retro-angehaucht und klar von Gitarren beherrscht. Zwar bleiben prägnante Melodien auf der Strecke, doch versetzt Sängerin Sadonis mit ihrer eingängigen Stimme, und mit den teilweise langgezogenen Wörtern die Zuhörer fast durchgehend in Hypnose. Die Songs sind bestimmt durch eingleisige Riffs, über denen immer Sadonis Stimme schwebt. Vor allem die schnelleren Tracks wie „White Mountain“ und der Opener zünden schnell. Allgemein ist die Platte verwurzelt im klassischen Metal der 70er, was man schon an der ersten Singleauskopplung „Izrael“ hören konnte.

Stream: Lucifer – „Lucifer I“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Kuts“ von Matt Skiba And THe Sekrets, und alle weiteren wichtigen Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.