Man ist tatsächlich mehr Kratzen und Beißen von Love A gewohnt, als „100.000 Stühle leer“ es einem anbietet: Statt hektisch-aufgekratzten Indie-Punk von der Kette zu lassen, fließt der erste Vorbote auf das neue Album „Jagd und Hund“ eher nachdenklich dahin.
Dazu lässt Sänger Jörkk Mechenbier im Text Stück für Stück Schlagworte fallen, die sich zu einem Panorama piefiger Kleinbürgerlichkeit und Angepasstheit zusammenfügen – und zu denen der Clip die passenden angegrauten Bilder zwischen Jägerzaun, Deutschlandflagge, abblätterndem Fassadenputz und Kohlekraftwerk parat hat.
Dass Love A keineswegs zahmer geworden sind, sondern sich einfach nur ein bisschen Reflexion in der hektischen Gegenwart gönnen, wird spätestens mit dem Refrain klar: „Wenn man sie kennt darf man getrost die Regeln brechen/ Weil die meisten doof sind, fällt’s uns gar nicht schwer/ Nur wer mal aufgestanden ist, der darf sich setzen/ und darum bleiben hier so viele Stühle leer“ heißt es dort, und weil Love A sicherlich zu denen gehören, die immer wieder aufgestanden sind, dürfen sie sich mit diesem Song auch mal kurz setzen.
Ab Ende März sind Love A dann auch – wie kürzlich bereits angekündigt – am 27. März bei Rookie Records erscheinenden „Jagd und Hund“ unterwegs, Karten für die von VISIONS präsentierten Konzerte bekommt ihr bei Eventim.
Zwischen dem Vorgänger „Irgendwie“ von 2013 und der neuen Platte war im vergangenen Herbst bereits eine Split-EP mit den befreundeten Koeter erschienen. Ob die beiden darauf enthaltenden neuen Songs „Atomstrom“ und „Die, Die, Die“ auch auf „Jagd und Hund“ enthalten sein werden, ist derzeit noch unklar.
Video: Love A – „100.000 Stühle leer“
VISIONS empfiehlt:
Love A
28.03. Trier – Exhaus
02.04. Köln – Gebäude 9
03.04. Hamburg – Molotow
04.04. Bremen – Tower
05.04. Hannover – Bei Chez Heinz
24.04. Düsseldorf – Zakk
25.04. Kassel – Goldgrube
26.04. Berlin – SO 36
28.04. Potsdam – Waschhaus
29.04. Leipzig – Moritzbastei
30.04. Heidelberg – Häll
01.05. Wiesbaden – Schlachthof
02.05. Koblenz – JAM
