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Pussy Riot - Längst nicht aufgelöst

Pussy Riot – Längst nicht aufgelöst
Seit Dezember sind Maria Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa frei und setzen sich für die Rechte von russischen Gefangenen ein. In einem offenen Brief grenzen sich nun die anonymen Mitglieder von Pussy Riot von den Aktivitäten der beiden ab.

Seit Maria Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa Ende Dezember aus dem russischen Gefängnis entlassen wurden, stürzen sich Medienvertreter aus aller Welt auf die zwei Aktivistinnen. Ihre Forderungen richten sich seitdem vordergründig gegen die vorherrschenden Verhältnisse, unter denen Gefängnisinsassen in Russland leben müssen. Mit dem Aktivistinnenkollektiv Pussy Riot haben die beiden aber anscheinend kaum noch etwas zu tun. Die übrigen Mitglieder, allesamt weiblich und anonym, distanzieren sich nun in einem offenen Brief von ihren ehemaligen Mitstreiterinnen.

„Nun ist es kein Geheimnis mehr, dass Maria und Nadescha keine Mitglieder der Gruppe mehr sind, und sie werden nicht mehr an radikalen Aktionen teilnehmen. Sie sind jetzt mit einem neuen Projekt beschäftigt. Sie sind jetzt institutionalisierte Verfechter von Gefangenenrechten“, schreibt die Gruppe in einem russischen Blogeintrag. Die Ziele des Duos seien zwar aller Ehren wert, allerdings nicht mehr mit denen von Pussy Riot vereinbar.

„Unglücklicherweise sind sie so in ihren Problemen mit den Gefängnissen aufgegangen, dass sie das Bestreben und die Ideale unserer Gruppe komplett vergessen haben – Feminismus, separatistischer Widerstand, der Kampf gegen Autoritarismus und Personenkult, alles, was der Grund für ihre ungerechte Strafe war.“ Die anomymen Mitglieder ärgern sich derweil nicht über die Abgrenzung von Tolokonnikowa und Aljochina, sondern über die Art und Weise, in der in der Öffentlichkeit damit umgegangen wird: „Ihr persönlicher Rückzug aus Pussy Riot wird behandelt, als sei es das Ende des ganzen Kollektivs.“

Für ihre „neue Karriere“ wünschen Pussy Riot den beiden trotzdem weiterhin alles Gute. Die wollen mit dem Kollektiv aber anscheinend kaum noch etwas zu tun haben: „Leider können wir ihnen nicht persönlich gratulieren, weil sie jeglichen Kontakt mit uns ablehnen.“

Aljochina und Tolokonnikowa setzen derweil ihren Rundgang durch die Medienwelt fort. In der US-Comedyshow „The Colbert Report“ haben sich die zwei den teils satirischen, teils ernsten Fragen des Moderators Stephen Colbert gestellt. Der spielte anfangs noch den Putin-Unterstützer, solidarisierte sich am Ende aber mit Pussy Riot, indem er sich eine symbolisch neonfarbene Sturmmaske überzog.

Maria Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa bei „The Colbert Report“

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