Wer ist überhaupt Frau Potz?
Hauke: Wer ist Frau Potz? Naja, wir wollten halt unbedingt einen Bandnamen mit ‚tz‘ und ‚Bratze‘ war schon weg. Aber zum Namen ‚Frau Potz‘ gibt es eine längere Geschichte. Jens, möchtest du die erzählen?
Jens: Nö.
Hauke: Okay. Also, ich war mal auf einer Party. Da hat dann ein Typ ‚KURT SMELLS LIKE TEEN SPIRIT‘ an die Wand gesprüht. So groß, dass die Wörter nicht nebeneinander, sondern untereinander standen. Irgendwie fanden die Leute das dann alle unglaublich lustig, irgendwas an die Wand zu sprühen. Der nächste hat dann ‚FRED RIECHT AUCH UNANGENEHM‘ gesprüht. Auch wieder alle Wörter untereinander. Dann kam ein Dritter und sprühte ‚PAULA OHLSEN TÖTET ZIEGEN‘. Ich hab mir diese Wand dann eine Weile angeguckt. Wenn man nicht von links nach rechts, sondern von oben nach unten gelesen hat, stand da ‚KSLTS FRAU POTZ‘. Weil sich keine Sau solche Abkürzungen merken kann, haben wir dann nur Frau Potz als Bandnamen genommen.
Auf eurer Myspace-Seite habt ihr drei Songs veröffentlicht. Der erste stammt von Anfang 2009. Seit wann genau gibt es die Band?
Hauke: Nun, Frau Potz gibt es eigentlich schon wesentlich länger. Im Winter 2007 hat Felix mich gefragt, ob ich bei Frau Potz als Bassist einsteigen möchte. Vorher gab es bei mir eigentlich keine ernstzunehmenden Bandversuche. Das war eher Probiererei an der Gitarre und am Schlagzeug.
Nach einem Schlagzeugerwechsel im Sommer 2009 haben wir dann der Band „Freitag“ Jens ausgespannt.
Jens: Genau, ich bin im Spätsommer 2009 als Quereinsteiger dazugekommen, und habe vorher in mehreren kleinen Bands gespielt, die aber alle nicht über eine lokale Rolle hinauskamen.
Wenn man sich den Albumtitel mal genau anschaut, fällt ja auf, dass er klein geschrieben ist. Die Platte heißt also eher ‚Frau Potz lehnt dankend ab‘. Ist der Name da Programm, also geht es in den Liedern hauptsächlich um Ablehnung, ums Neinsagen?
Hauke: Wir fanden die Idee ganz gut, dass man sowohl ‚Frau Potz lehnt dankend ab‘ lesen kann, als auch ‚lehnt dankend ab‘ für sich so stehen lassen kann. So als Ausruf. Natürlich geht es in manchen Texten ein Stück weit um Ablehnung und auch darum, ob man jetzt selbst ablehnt oder abgelehnt wird. Es sind halt angepisste Texte.
Gab es denn einen ausschlaggebenden Punkt oder Moment in letzter Zeit, in dem ihr euch sagtet, dass es nach all den Demos nun Zeit für ein Album sei? Oder war das einfach eine Frage der Materialsichtung, dass es etwas Zeit brauchte, bis ihr genug Songs für ‚Lehnt dankend ab‘ zusammen hattet?
Felix: Um Songs haben wir uns nie Gedanken gemacht. Wenn es sein muss, schreiben und proben wir drei neue Lieder an einem Tag. Insofern war das für den Zeitpunkt nicht wichtig.
Ging das dann tatsächlich damit einher, dass Escapado zuerst ihre Pause und schließlich die Trennung verkündeten und du somit mehr Zeit für Frau Potz hattest?
Felix: Nein, nicht direkt. Natürlich hat die Band gut zwei Jahre durch Escapado ‚verloren‘ und nur wenig spielen können. Besonders geil fanden Hauke und Jens das verständlicherweise auch nicht. Doch es spricht für den Zusammenhalt in dieser Band, dass die Beiden das akzeptiert und darauf gewartet haben.
Kurz vor der Pause und dem Split hatte ich die Entscheidung, das Album mit Frau Potz 2012 in Angriff zu nehmen, aber schon getroffen und mitgeteilt: ‚Egal, was kommt – wir machen das Album.‘ Jetzt wissen wir ja, was kam. Das hatte aber nichts mit Frau Potz zu tun. Es war 'ne schöne Zeit, doch sie wurde einfach reif.
Jens: Am Ende ist doch nur wichtig, dass du geil ablieferst.
Ist schon eine Tour für das spätere Frühjahr geplant?
Hauke: Ja, im nächsten Jahr geht's dann auf Tour. Deswegen haben wir das Album ja auch gemacht. Um losfahren zu können. Ansonsten haben wir keinen Masterplan. Bisschen rumgucken. Bisschen spielen.
Am 17. Februar 2012 veröffentlichen Frau Potz ‚lehnt dankend ab‘. Damit ihr wisst, was euch damit erwarten wird, präsentieren wir den Song ‚Von Anfang an‘.