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Area4 – Wie geht es weiter?

Area4 – Wie geht es weiter?
Nach der Loveparade-Tragödie in Duisburg wurden in diesem Jahr nicht nur die Sicherheitsanforderungen für Großveranstaltungen verschärft, sondern auch die bürokratischen Anforderungen. Das hat dieses Jahr auch das Area4 am eigenen Leib erfahren und steht vor dem eventuellen Aus. Wir haben mit Folkert Koopmans, Geschäftsführer der veranstaltenden Konzertagentur FKP Scorpio, über die Problematik gesprochen.

Was waren die konkreten Probleme beim diesjährigen Area4-Festival, die dazu geführt haben, dass das Festival nun möglicherweise vor dem Ende steht?

Der Hauptpunkt ist, dass wir seit dem letzten Jahr eine teuere Baugenehmigung brauchen. Natürlich muss das Bauamt die Bühnen abnehmen, das Gesundheitsamt vorbeikommen und das Versammlungsstätten-Gesetz vom Bauamt überprüft werden.
Wenn man erstmal eine Baugenehmigung hat, darf man nichts mehr ändern. Das ist bei einem Haus gut und schön. Aber bei einer Veranstaltung, die sich in den letzten vier Wochen erst so richtig entwickelt – mal positiv, mal negativ – darf man dann nichts mehr verändern. Das hatte dieses Jahr zur Folge, dass wir nicht auf dem Flughafen parken durften, obwohl wir Platz dazu hatten. Nachtragsänderungen haben wir eingereicht, die werden aber vier bis sechs Wochen bearbeitet. Das ist letztendlich nicht praktikabel.
Ich würde es verstehen, wenn irgendein Punkt dieser Baugenehmigung, die sowieso schon vorhandenen Sicherheitsauflagen maßgeblich erhöhen würde, das tut es aber nicht. Es wurde auch fälschlicherweise geschrieben, dass wir Probleme mit den neuen Sicherheitsauflagen hätten, das haben wir aber nicht, ganz im Gegenteil. Die erfüllen wir ganz und gar und wollen wir auch erfüllen. Die sind auch notwendig, haben aber schlichtweg nichts mit der Baugenehmigung zu tun.
Das hat uns viel Geld gekostet und die Veranstaltung in den Verlust getrieben. Wenn das der Punkt ist, dann brauchen wir das Festival nicht mehr zu machen. Dann machen wir lieber ein Area4 außerhalb von NRW, oder gar keins.

Wird FKP Scorpio dagegen vorgehen?

Wir werden versuchen, mit dem Ministerium zu sprechen und eine Einigung zu finden. Aber wenn das nicht gut ausgeht oder fruchtbar ist, kann es letztendlich auf eine Klage hinauslaufen. Wir haben die Sache auch schon juristisch geprüft und ein Gutachten dazu, das uns eigentlich Recht gibt. Wir halten das auch für langfristig wichtig, weil es ja auf andere Bundesländer überschwappen kann. Und dann sehen wir auch bei anderen Veranstaltungen ein großes Problem. Letztlich bei jeder Open-Air-Veranstaltung. Dann haben wir ein großes Kostenproblem innerhalb der Veranstaltungsbranche, was uns nichts bringt. Kartenpreise erhöhen ist ja auch nur begrenzt möglich.

Wenn das Area4 umziehen würde, gäbe es dann schon einen Ort, den du im Auge hast?

Wir haben immer Anfragen, aber ich habe noch nicht einmal darüber nachgedacht. Weil ich hoffe, dass wir hier zu einer Einigung kommen, weil das Festival dort gut hinpasst. Aber klar, wenn so was bekannt wird, melden sich immer sofort diverse Gemeinden, die das Festival gerne haben möchten. Jede Gemeinde weiß inzwischen, dass so ein Festival einen großen Umsatz, auch für die Region, und ein gutes Image mit sich bringt. Deswegen haben wir jede Menge Anfragen, aber das ist im Moment überhaupt nicht unser Anliegen. Wir sind sehr gerne in Lüdinghausen und wollen da auch bleiben. Aber wir müssen das auf wirtschaftlich gesunde Füße stellen.

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