‚Ich schreibe einfach ständig Songs, die dann nur noch marginal ausgearbeitet werden müssen‘, hat Matt Pryor noch in VISIONS Nr. 215 erzählt – aber auch, dass das Ausarbeiten zusammen mit seinen wiedervereinten Get Up Kids immer noch am besten klappt. Ganz ohne Band im Rücken muss sich Pryor selbst ordentlich Druck machen, um seine Soloplatten fertigzubekommen. 2008 war sein 30. Geburtstag der Stichtag für sein Debüt ‚Confidence Man‘; jetzt will er den Nachfolger innerhalb nur eines Monats schreiben und aufnehmen.
Einziges Problem: Für ‚May Day‘ fehlt das Geld. Nachdem schon ‚Confidence Man‘ kaum von der Plattenfirma beworben wurde, soll das zweite Singer/Songwriter-Album des Ober-Emos jetzt ganz ohne erscheinen. Deshalb ruft Pryor per Kickstarter seine Fans dazu auf, sein Projekt mit Spenden zu unterstützen.
Wie üblich gibt es dafür aber nicht nur ‚May Day‘ auf CD oder als Download, sondern – je nach Höhe der Spende – außerdem das bisher unveröffentlichte anderthalbte Soloalbum ‚Still There’s A Light‘, Poster, exklusive T-Shirts und Konzertkarten. Bereits vergeben sind zwei Pakete inklusive Original-Gitarren des Künstlers für 750 bzw. 1.500 US-Dollar, noch zu haben dafür ein eigens geschriebenes Lied zu einem selbst gewählten Thema (1.250 Dollar) und ein exklusives Privatkonzert (2.500 Dollar für die USA, 5.000 Dollar weltweit). Ganz schön happig, wenn es hier nur um den nächsten Punksänger auf melancholischer Solotour ginge – aber zur Stimme von ‚Red Letter Day‘ und Co. können Fans eben nicht nein sagen. Vielleicht vor allem die, die mit dem elektrokorksigen Get-Up-Kids-Comeback ‚There Are Rules‘ nie so richtig warm geworden sind.