Will Sheff ist der Kopf dieser regenwurmartigen Band. Welches Mitglied man dem Gründer auch abbeißt, es wächst immer wieder eine Modifikation von Okkervil River nach. Auf einer Reise durch Texas landet Will Sheff in einem deprimierend heruntergekommenen Motelzimmer. Dort erreicht ihn eine E-mail von Lou Reeds Manager, der ihm mitteilt, dass Reed ein riesen Fan von Okkervil River ist – und die melancholisch einsame Stimmung ist wie weggeblasen, ein neuer Ansporn gefunden.
Zum Schreiben des neuen Albums ist Will Sheff zu seinen Großeltern nach New Hampshire und in seine Heimatstadt gefahren, Orte an denen nichts los ist, es nichts zu tun gibt und nur die reine Natur durch die offenen Fenster hereinweht. Also perfekt, um in seinem Inneren nach sich selbst zu wühlen und Songs für das neue Album zu schreiben. ‚I Am Very Far‘ – unsere Platte der Woche – wurde in mehreren Sessions in verschiedenen Studios fertiggestellt. Sheff hatte damit folgendes im Sinn: ‚Das Ziel war, meinen Verstand an Orte zu bringen, an die er nicht gehen wollte.‘ So entstanden teilweise reich arrangierte Stücke mit Bläsern, Chören und Streichern. Bei den Aufnahmen zu ‚White Shadow Waltz‘ randalierten Okkervil River im Studio. ‚Sachen mussten verletzt werden‘, um den Schmerz in den Song zu übertragen, es musste also etwas kaputt gehen.
Melancholische Folkmusik beeinflusst von Rock und Country ist dabei entstanden und Sheffs Texte voller makaberer Schönheit prägen der Platte das Okkervil-Siegel auf. Um ‚I Am Very Far‘ komplett anzuhören, findet ihr hier den